EDITORIAL Herbstbeginn ist Klausurzeit
Montag, 25. August 2025
Info 09-25


Traditionell ziehen sich die politischen Parteien, aber auch die Regierungen nach der Sommerpause zu Klausurtagungen zurück um die thematischen Schwerpunkte für das letzte Jahresdrittel festzulegen. Allen gemeinsam ist dabei, dass sich die Entscheidungsträger an einem anderen als dem üblichen Geschäftsort zumindest für mehr als einen Tag versammeln und etwas abseits des Tagesgeschäftes ausreichend Raum für intensivere Gespräche und Diskussion bleibt. Diese gute Tradition pflegt auch der BDR-Vorstand mit seiner einmal jährlich stattfindenden Klausurtagung über ein Wochenende.
Thematischer Schwerpunkt der in diesem Jahr vom 19.-21.9. in Dresden stattfindenden Veranstaltung wird die zukunftssichernde Weiterentwicklung unseres Verbandes sein. Der unter dem Motto BDR 2.0. angestoßene Prozess muss jetzt in die nächste Stufe geführt werden. Hierzu gehören primär die weitere Stabilisierung unserer Mitgliederstrukturen und die Reform der Beitragsordnung. Das zusammen mit der DRG iniziierte beitragsfreie erste Mitgliedsjahr hat die Zahl der Neueintritte deutlich ansteigen lassen. Dennoch entspricht die Gesamtzahl der Mitglieder aktuell noch nicht der erhofften Höhe. Andererseits muss es weiterhin das erklärte Ziel sein zu einer signifikanten Senkung der Mitgliedsbeiträge zu kommen. Dies in einem Gesamtkonzept zusammenzufassen, welches im nächsten Frühjahr der Delegiertenversammlung zur Entscheidung vorgelegt werden kann, wird Aufgabe der Vorstandsklausur sein. Aus diesem Grund ist es auch völlig unstrittig, dass unter dem Blickwinkel einer deutlich geänderten Beitragsordnung zum Zeitpunkt ihres Inkrafttretens nach Beschluss der Delegiertenversammlung ein Sonderkündigungsrecht für die Mitglieder besteht. Damit ist jede Form der vorsorglichen Kündigung zum 30.9.25 nicht erforderlich. An dieser Stelle möchte ich Sie alle erneut bitten weiterhin diesen Weg der Sicherung des Verbandes für die Zukunft mit dem Vorstand zusammen zu gehen. 

Geben Sie uns die Chance Ihnen ein zukunftsträchtiges Konzept vorzustellen und bleiben Sie Ihrem Verband treu. Auch wenn angesichts der vergangenen Monate alles Erreichte sich wie eine Niederlage anfühlt: die Gespräche und das Ringen um Verbesserungen geht auf allen Ebenen weiter und wir werden nur dann als Gesprächspartner ernst genommen, wenn wir auch auf eine entsprechende Mitgliederzahl bzw. Organisationsquote verweisen können.
Ähnlich wie viele große Berufsverbände steht auch der BDR in den kommenden Jahren vor einem Generationswechsel in seinem Vorstand. Dieser sollte schrittweise erfolgen, da teils jahrzehntelanges Wissen um Zusammenhänge und Strukturen tradiert werden muss. Und er sollte geplant ablaufen, um weiterhin die Handlungsfähigkeit in der Breite der berufspolitischen Themen gewährleisten zu können. Auf der kommenden Delegiertenversammlung finden turnusmäßig Vorstandswahlen statt. Diese vorzubereiten im Sinne der Identifikation und nachfolgenden Ansprache geeigneter Kandidatinnen und Kandidaten wird ebenfalls einen Schwerpunkt der Klausurtagung in Dresden bilden. Selbstverständlich sind Vorschläge zur Vorstandswahl aus dem Kreis der Mitglieder und Delegierten höchst willkommen und können, soweit nicht bereits geschehen, jederzeit an den Vorstand erfolgen. Der kommende Vorstand muss das Projekt BDR 2.0. weiterführen und zu einem ersten Abschluss führen.
Es liegt in der Natur einer Klausurtagung strategische und übergeordnete Themen zu diskutieren. Dennoch werden die aktuellen Themen des Herbstes 2025, die neben der GOÄ-Reform etwa das Krankenhausreformanpassungsgesetz, die anstehenden Umsetzungen zum Herz-CT und zum Lungenkrebs-Screening, die weiteren GBA-Verfahren und die Novellierung der Weiterbildungsordnung umfassen, ebenfalls Gegenstand der Diskussion sein. Alles in allem ein anspruchsvolles Programm, über deren Ergebnisse wir Sie im Nachgang gerne informieren werden.

Die aktuellen Herausforderungen verlangen eine starke berufspolitische Vertretung wie sie der BDR anbietet mehr denn je. Bitte unterstützen Sie uns dabei weiterhin, damit wir Sie und uns und die Radiologie vertreten können. Wir zählen auf Sie!        

Prof.. Hermann Helmberger
Präsident