März 2025 - Alles neu in Berlin?
Dienstag, 18. Februar 2025
Info 03-25

Sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen,

wenn Sie diese Zeilen lesen hat Deutschland einen neuen Bundestag gewählt: kleiner als bisher aufgrund der Wahlrechtsreform, anzunehmenderweise bunter mit bisher nicht vertretenen Parteien und mutmaßlich schwieriger in der Zusammenstellung stabiler Regierungsmehrheiten. Spannend für uns wie sich letztlich das Gefüge in einer neuen Regierung austarien und die Neubesetzung des Gesundheitsministeriums erfolgen wird. Machen wir uns nichts vor: angesichts aktueller Themen, die Volk und Land in Atem halten, hat die Gesundheitspolitik nicht die größte Priorität. Dabei warten angefangene Reformprojekte der Vorgängerregierung auf Korrektur bzw. Umsetzung. Genannt seien die Krankenhausreform, die fällige Entbudgetierung auch der Fachärzte, die Notfallreform, die Reform zur Ambulantisierung bisher stationär erbrachter Leistungen und Konzepte zur Sicherung der Facharztweiterbildung unter den neuen Voraussetzungen. Deshalb wird es für uns entscheidend sein beim Wiederanlaufen des politischen Betriebs frühzeitig unsere Themen zu besetzen, zu artikulieren und zu vertreten - allein wo nötig, gemeinsam mit anderen Fachgruppen wenn erforderlich.

Gleiches gilt für das Thema, das aktuell die ärztliche community umtreibt: die Reform der GOÄ. Wir haben hierzu wiederholt ausführlich berichtet, unter anderem auch in diesem Heft. Es kann für uns nur darum gehen substanzielle Änderungen des vorliegenden Entwurfs der BÄK zu erreichen. Alles andere ist für die Radiologie inakzeptabel! Und eine Spaltung der Ärzteschaft in Hausärzte bzw. Fachärzte darf es nicht geben.

Selbstverständlich werden unsere Bemühungen zur Korrektur des aktuellen GOÄ-Reformentwurfs auch Gegenstand unserer Delegiertenversammlung am 15. März in Berlin sein. Neben der GOÄ-Reform hat sich der Vorstand mit einer Fülle weiterer aktueller gesundheitspolitischer Themen im vergangenen Jahr beschäftigt. Genannt seien hier beispielhaft der GBA-Beschluss zum Herz-CT und seine Folgen, weitere aktuell laufende GBA-Verfahren und die Entwicklung der Hybrid-DRGs. Daneben stehen die Neuwahl des Präsidenten unseres Verbandes und die Weiterentwicklung des Programms zur Mitgliedergewinnung auf der Agenda. Bei letzterem bedarf es nochmal einer großen Kraftanstrengung von uns allen. Auch wenn die bisherigen Werbemaßnahmen zu einem deutlichen Anstieg der Mitgliedszahlen geführt haben, braucht es mehr um eine signifikante Senkung unserer Mitgliedsbeiträge im Haushalt des Vereins darstellen zu können. Gerne erinnere ich an meinen Vorschlag, jedes Miglied des BDR möge drei Neumitglieder werben.

Die Zusammenarbeit mit der Röntgengesellschaft (DRG) im Rahmen der geschlossenen strategischen Partnerschaft hat sich bewährt. Mehr denn je brauchen wir eine geeinte Radiologie, die gemeinsam unsere Interessen vertritt und strategisch handelt. Das haben wir im vergangenen Jahr sehr intensiv umgesetzt. Um schlagkräftig zu sein bedarf es jedoch einer breiten Legitimation durch hohe Mitgliederzahlen in DRG und BDR. Das Projekt BDR 2.0 muss gelingen wenn unser Verband nicht in die Bedeutungslosigkeit fallen soll. Deshalb erbitte ich hierzu ausdrücklich Ihre Unterstützung!

In diesem Sinne freuen wir uns auf Berlin: auf den Neustart in der Bundespolitik, auf die Delegiertenversammlung mit den Vertreterinnen und Vertretern der Landesverbände und die Zusammenarbeit in den übergeordneten Verbänden und Organisationen. Der BDR ist bereit für den Neustart!

Ihr
Prof. Dr. Hermann Helmberger
Präsident