EDITORIAL Berufspolitische Weichenstellungen – Wahlen bei DRG, Bundesärztekammer und BDR
Donnerstag, 01. Juni 2023
Info 6-23


Der vor wenigen Tagen zu Ende gegangene Präsenzkongress der Deutschen Röntgengesellschaft in Wiesbaden hatte in bisher nicht dagewesenem Umfang berufspolitische Veranstaltungen zu bieten. So konnten die Besucherinnen und Besucher in unterschiedlichen Formaten und aus verschiedenen Blickrichtungen aktuelle Informationen zu den drängenden Fragen der Berufspolitik bekommen. Die zumeist in Kooperation von BDR, DRG, RG20, CAFRAD, AGGPV oder FunRad organisierten Veranstaltungen waren durchweg sehr gut besucht. Mit Themenschwerpunkten zur Zukunft der Krankenhausradiologie, inter- und transsektoraler Bilddatenverteilung, der Erbringung fachgebietsfremder Leistungen am Beispiel der MRT, investorengeführter MVZs oder generell der Zukunft der Radiologie im fachlichen und berufspolitischen Umfeld. Besonders erfreulich ist das zunehmende Interesse jüngerer Kolleginnen und Kollegen an diesen Themen. Moderne Präsentationsformen wie etwa das erstmals angebotene Forum Beruf sind dazu sicher vorteilhaft. Gemeinsame Klammer aller Veranstaltungen war der Wille in gemeinsamer Anstrengung die Belange der Deutschen Radiologie voranzubringen und abgestimmt und mit einer Stimme gegenüber Politik, Organen der Selbstverwaltung aber auch den anderen medizinischen Fachgesellschaften und berufspolitischen Vertretungen aufzutreten.
Im Schatten der fachlichen Veranstaltungen wurden auf der Mitgliederversammlung die personellen Weichen für die nächsten Jahre gestellt. Zur neue Präsidentin elect wurde dabei Frau Prof. Christiane Kuhl (Aachen) gewählt, die Vertretung der Krankenhausradiologie übernimmt neu Frau Dr. Kerstin Westphalen (Berlin), während als Vertreter der Praxisradiologie Dr. Stefan Neumann (Bremen) im Amt bestätigt wurde. Erstmals wurde auch die Position eines Sprechers Gesundheitsstrategie im Vorstand der DRG mit Prof. Gerald Antoch (Düsseldorf) besetzt. Der BDR freut sich auf die weiterhin enge und gute Zusammenarbeit mit dem Vorstand der DRG angesichts der vielfältigen Herausforderungen, die sich für die Radiologie stellen.   
Wie fast immer fand parallel zum Röntgenkongress der Deutsche Ärztetag, diesmal in Essen statt, auf dem die Neuwahl des Präsidiums wichtiger Bestandteil war. Dabei konnte sich der bisherige Präsident Dr. Klaus Reinhardt knapp gegenüber seiner Herausforderin Frau Dr. Susanne Johna durchsetzen. Zu Vizepräsidentinnen wurden im Anschluss Frau Dr. Ellen Lundershausen und Frau Dr. Susanne Johna wieder- bzw. neu gewählt. Auch hier wird der BDR seine Zusammenarbeit mit dem Vorstand der Bundesärztekammer zusammen mit dem SpiFa gerne in bewährter Weise fortsetzen. Bei den anstehenden Wahlen zu einigen Landesärztekammern bittet der BDR ausdrücklich alle Ärztinnen und Ärzte ihr Wahlrecht wahrzunehmen.
Während bei DRG und Bundesärztekammer die Wahlen bereits stattgefunden haben, steht die außerordentliche Delegiertenversammlung des BDR zur Neuwahl des Präsidenten am 17. Juni in Berlin noch bevor. Der Vorstand hat in den vergangenen Wochen in vielen Gesprächen Vorschläge hierzu diskutiert, in einer außerordentlichen Vorstandsklausur abgestimmt und dem Länderausschuss vorgestellt. Allen Delegierten gilt an dieser Stelle schon mein ausdrücklicher Dank für ihre Bereitschaft nach Berlin zu kommen und gemeinsam die Weichen für die Zukunft zu stellen. Gemeinsam wird es uns gelingen den BDR als schlagkräftige Stimme im berufspolitischen Konzert zu erhalten und unser Fach in eine weiterhin erfolgreiche Zukunft zu führen.   
 

Prof. Dr. Hermann Helmberger
Kommissarischer Präsident