Editorial Einigkeit macht stark – Gemeinsame Ziele verbinden
Samstag, 02. April 2022
Info 04-22

Liebe Mitglieder,

„Regieren ist ein Rendezvous mit der Realität“, das Zitat stammt von Wolfgang Schäuble, er war 2017 auf Wahlkampftournee und wurde zu Kooperationen und drängenden Themen für die nächste Legislaturperiode gefragt.
Auch beim BDR hat eine neue Legislaturperiode (2022-2026) begonnen. In dieser Ausgabe können Sie den Bericht über die Delegiertenversammlung, die am 12. März erfreulich als Präsenzveranstaltung in Berlin stattfand, nachlesen. Delegiertenversammlung bedeutet jährlich Austausch und Auseinandersetzung mit den Mitgliedern, und diesmal stand die Arbeit des Vorstands besonders auf dem Prüfstand, da fast alle Vorstandsmitglieder zur erneuten Kandidatur bereit waren. Die radiologische Realität verändert sich ständig, Einzelpraxen lösen sich auf, größere Einheiten entstehen durch freiwillige Zusammenschlüsse oder durch Verkäufe an Investoren. Bei der Gründung des heutigen BDR ( dem Zusammenschluss von BVDRN und D.I.R am 21.November 1998 in Berlin ) waren die Themen erstaunlich identisch mit den aktuellen Problemfeldern: Ende der Konkurrenz verschiedener radiologischer Verbände, Wahrung der Fachgebietsgrenzen entsprechend der Weiterbildungsordnung, Bildung von Teleradiologische Versorgungsnetzen, Qualitätssicherung, Anpassung der Honorarordnung, Weiterentwicklung der fachärztlichen Versorgung, keine Fokussierung auf die hausärztliche Versorgung. Neuer ist die Frage der Nachwuchsgewinnung – das war 1998 noch nicht ein so zwingendes Problem.  Diesen Aufgaben wird sich der neue gewählte Vorstand ( siehe Seite ?) weiterhin widmen.

Die Delegiertenversammlung war, trotz der Freude sich wieder einmal persönlich zu begegnen und kontroverse Fragen im kollegialen Gespräch zu erörtern, auch von Corona betroffen. Einige Delegierte mussten deshalb kurzfristig ihre Teilnahme absagen.  Aber viel schwerer wog der Ukraine-Krieg, dessen Auswirkungen viele der Delegierten bei ihrer Ankunft am Berliner Hauptbahnhof direkt erlebten.
Beide Bereiche, Corona und der Ukraine-Krieg, beschäftigten auch die bundesdeutsche Politik im zurückliegenden Monat. 

Bundesgesundheitsminister Lauterbach bezeichnete bei seiner Bundestagsrede zur Impfpflicht  die Corona-Lage als kritisch und sprach von einer zu erwartenden neuerlichen „schweren Welle". 200 bis 300 Corona-Tote täglich könnten nicht akzeptiert werden. An Ungeimpfte appellierte er, sich wenigstens einmal impfen zu lassen, denn noch nie sei das Risiko für sie so hoch gewesen, sich zu infizieren und schwer zu erkranken. Und dies in einer Situation, in der die Lage in den Krankenhäusern und den Praxen so angespannt ist wie seit langem nicht mehr:  Es gibt mehr Patienten, weniger Personal. Einfach abzuwarten und zu hoffen, dass mit dem besseren Wetter auch die Inzidenzen fallen würden, sei nicht genug. Der Infektionsdruck sei enorm - und die Pandemie ist längst nicht vorbei. Diese Welle wird nicht die letzte Welle sein.

 

In diesem Sinne, passen Sie auf sich auf, bleiben Sie gesund!
 

Sabine Lingelbach
Geschäftsführerin