EDITORIAL Leben und Arbeiten an der Belastungsgrenze
Info 02-22
Liebe Mitglieder,
„In welcher Realität lebt der Ersatzkassenverband?“ fragt die Freie Ärzteschaft - und auch der BDR.
Ulrike Elsner, Vorsitzende des Verbandes der Ersatzkassen (vdeK) sorgte im Januar für Unverständnis bei den Ärztinnen und Ärzten, sie stößt sich an den Wartezeiten auf Arzttermine und fordert von niedergelassenen Ärzten das Terminmanagement zu verbessern. Arztpraxen, Sie und Ihre Praxisteams, Klinikambulanzen, Klinik-Radiologien arbeiten hart an der Belastungsgrenze. Radiologische Praxen bieten zu ihren regulären Tätigkeiten auch Impftermine an, führen die dazu erforderlichen Aufklärungsgespräche. Sie helfen damit, die Impfquote zu erhöhen und die Forderung von Bundesgesundheitsminister Lauterbach "Impfung mit Booster, möglichst wenige Kontakte und natürlich AHA: Jetzt sind alle Maßnahmen wichtig – fürs Gesundheitssystem, Ihre Mitmenschen und Sie selbst", mit zu unterstützen.
Das Expertenteam, welches die Bundesregierung initiert hat, will Mut machen und Hoffnung verbreiten. Prof. Streeck beschreibt es in einem Gastbeitrag in der ZEIT so "Es wird nur ein Leben mit Corona geben. Wir können das Virus nicht eradizieren, nicht auslöschen. Im Gegenteil: Es ist heimisch geworden. Das bedeutet, dass wir pragmatische Wege finden müssen, mit dem Risiko stetig wiederkehrender Corona-Infektionen umzugehen. Persönlich, als Einzelne. Aber auch insgesamt, als Gesellschaft. "Mit dem Virus leben" ist eine Aufforderung an Gesellschaft und Politik, eine gewisse Normalität zu ermöglichen und dennoch maximalen Aufwand zu betreiben, um schwere Verläufe und Todesfälle zu minimieren. Gerade jetzt, da wir uns im schleichenden Übergang von der Pandemie zur Endemie befinden, ist es aber auch wichtig, daran zu erinnern: Das Virus bleibt für einige Bevölkerungsteile gefährlich. Für die Mehrheit bedeutet es, dank Impfung und Booster, ein akzeptables Risiko."
Dies zu akzeptieren und individuell sorgsam die Maßnahmen zur Minimierung des Infektionsrisikos zu durchlaufen, scheint die einzige sinnvolle Möglichkeit zu sein, in absehbarer Zeit so etwas wie Normalität zurückzugewinnen.
Für den BDR bedeutet es ganz aktuell darauf zu hoffen, dass die diesjährige Delegiertenversammlung am 12.März in Berlin wahrhaftig stattfinden kann, um mit den Delegierten aus 17 Landesverbänden über die aktuellen gesundheitspolitischen Baustellen und Aufgaben als Berufsverband aller Radiologinnen und Radiologen zu diskutieren.
Wir freuen uns sehr auf diesen Austausch mit den Delegierten.
Bis dahin - bleiben Sie gesund!
Herzliche Grüße aus Berlin
Sabine Lingelbach
Geschäftsführerin