EDITORIAL 03-21 - Wissen wird wertvoller wenn man es teilt ...
Dienstag, 23. Februar 2021
Info 03-21

Liebe Mitglieder,

und schon wieder Corona! Worüber sollen wir auch berichten, wenn nicht über die (schleichenden) Fortschritte in der Bekämpfung der Pandemie.
Sicher fällt Ihnen auch auf, dass der BDR-Teil des monatlichen RADIOLOGEN nicht wie „vor Corona“ bunt und interessant ist. Das liegt aber nicht daran, dass die Arbeit des BDR brach liegt, sondern daran, dass viel im Hintergrund gearbeitet wird.
Bundesgesundheitsminister Spahn sagte vor einigen Tagen „Das Virus gibt einfach nicht auf.“  Aber Corona bedeutet mehr als unbequeme Masken und schlecht sitzende Frisuren .... Aktuell stellen die  Mutanten, vor allem die britische Variante, die Bevölkerung  im Umgang mit der Krankheit und ÄrztInnen und Personal im Kampf gegen die Pandemie vor neue Herausforderungen. RKI-Chef Lothar Wieler warnte „Jede unbedachte Lockerung beschleunigt das Virus und wirft uns zurück. Dann stehen wir in ein paar Wochen genau wieder an dem Punkt, wo wir Weihnachten waren“. Bisherige Gewissheiten werden täglich revidiert, manchmal sogar  ins Gegenteil verkehrt. Wieler rechnet in den kommenden Wochen mit mehr Corona-Ausbrüchen insbesondere auch bei „jungen Erwachsenen, Jugendlichen und Kindern“. Wie passt das zu den geplanten Kita- und Schulöffnungen?

Im realen Praxisleben in der Radiologie haben Sie die PatientInnen  immer im Fokus – die von einigen Fachgruppen gefeierte „Plattform-Medizin“ ist in der Radiologie keine Option. Sie, Ihre Praxisteams, sind immer in der ersten Reihe, wenn es um die Diagnostik geht – und jetzt verstärkter  und damit auch von Infizierung bedrohter, bei der täglichen Versorgung und Diagnostik.  Vorsorgeuntersuchungen zur Krebsfrüherkennung sind ein anerkannter, bewährter und effektiver Weg, um Erkrankungen frühzeitig zu erkennen. Doch im Zuge der Coronavirus-Pandemie hat die Anzahl der Vorsorgeuntersuchungen, die zum Großteil in der Radiologie stattfinden, deutschlandweit  stark abgenommen. Aktuelle Daten, die verschiedene Krankenkassen anlässlich des diesjährigen Weltkrebstages am 4. Februar veröffentlicht haben, zeigen einen Rückgang um etwa 15 bis 30 Prozent bei Prostata-, Brustkrebs-, und Darmkrebsvorsorge.

Die Spahn´sche Impfstrategie stottert, die Auswirkungen reichen weit über die Bekämpfung der Pandemie hinaus und werden erst sehr viel später deutlich werden. Überbrückung und Lückenbüßer sollen Schnelltests sein und Sicherheit und Vorsorge suggerieren. Quasi vom „Volkstest zum Volksfest“ .... so geht das aber nicht.
Die Diskussion um die Priorisierung der Impfgruppen hat sich seit Februar nochmal verändert – die Empfehlungen der KBV und Länder-KVen bestehen weiterhin – die Umsetzung ist allerdings zögerlich und sehr unterschiedlich. DRG und BDR haben eine Empfehlung abgegeben .... 

Wir werden weiter berichten.

Bis dahin gilt: AHA und L – bleiben Sie gesund!

Sabine Lingelbach
Geschäftsführerin