Liebe Mitglieder,

wer weiß (noch), welches  die ersten Worte im Film „Planet der Affen – Revolution“ sind? Ist von 2014 und dennoch aktuell: „Wenn Sie Fieber haben und Husten oder Halsschmerzen: Verlassen Sie nicht ihre Wohnung.“
Diese Situation begleitet uns nun mehr  oder weniger  seit  einem halben Jahr. Im Januar wurde die erste Corona-Infektion in Bayern gemeldet, das Virus erschien aber weit weg, wie aus einer anderen Welt, ein Reisemitbringsel.  Das Bundesgesundheitsministerium reagierte damals extrem zurückhaltend und unbeteiligt. In Berlin war es dann aber der 13.März, der alles veränderte– danach stand die Stadt still. Lock down, öffentliche Ämter, Schulen und Universitäten, Geschäfte, Gastronomie, Kultur, Gesundheitsversorgung, alles  auf einmal abgeschaltet, Krisenstäbe wurden eingerichtet. Ostern, Pfingsten, 1. Mai – keine Feiern in Berlin und dem Rest der Republik, die Berliner blieben unter sich.
Eine Reihe von Verordnungen wurden rasch erlassen, das Infektionsschutzgesetz, Krankenhausentlastungsgesetz, erstes und zweites Pandemie-Gesetz. Masken werden nach erstem Zögern  zur Pflicht – und sind mittlerweile unverzichtbar und sogar ein lustiges  Mode-Accessoire.
Vereinbarte Gespräche mit KBV, BÄK, anderen Verbänden  wurden abgesagt. Videokonferenzen begannen ihren Siegeszug, Home Office in allen Bereichen.
Ein halbes  Jahr ohne Präsenz-Fortbildungen – kein get together in Leipzig oder Wien, stattdessen auch hier Webinare und Videokonferenzen. Wir berichten regelmäßig über diese Veranstaltungen ( z.B. in dieser Ausgabe auf Seite 760 ECR und Neuroradiologie auf Seite 765).
Zum Sommer-Ferienbeginn wurde  gelockert – und nun droht ein Rollback.
Um gewappnet zu sein, beschlossen  Bund und Länder am 24.7., dass  UrlaubsrückkehrerInnen aus Risikogebieten Zugang zu Corona-Tests erhalten,  in Berlin enden die Ferien bald –  sie werden  in Tegel nun direkt nach der Landung routinemäßig auf SARS-CoV-2 getestet. Hat man ein anderes Verkehrsmittel gewählt, sollen die Hausarztpraxen diese Aufgabe übernehmen.
Über die Auswirkungen auf die berufspolitische Arbeit haben wir bereits mehrfach berichtet. Aber auch hier scheint sich eine Veränderung anzubahnen. Erste analoge Präsenz-Termine mit der Selbstverwaltung sind in Planung. Die Länderausschuss-Sitzung des BDR Mitte Juni wurde unter Einhaltung aller Hygiene-Auflagen erfolgreich durchgeführt. Im September findet die jährliche Klausurtagung des BDR-Vorstands statt. In Berlin  starten im September  die „Neuen Horizonte der Radiologie“ als Live-Veranstaltung (siehe Seite 761).
Eine Rückkehr zu früheren Zeiten wird es nicht geben, der Spuk ist nicht einfach vorbei – aber wir sind  auf einem guten Weg. Es gilt weiterhin aufeinander Acht zu geben – da helfen die AHA-Regeln: Abstand halten – Hygieneregeln einhalten und Alltagsmaske tragen.

Bleiben Sie gesund!

Sabine Lingelbach
Geschäftsführerin