Editorial Dr. Wujciak „SELBSTVERWALTUNG HAT GRENZEN"
Info 03-20
Liebe Kolleginnen und Kollegen,
dieser Satz gilt insbesondere für eine so kleine stigmatisierte Fachgruppe wie die Radiologen.
Das mussten wir in der (zugegebenermaßen zugespitzten) EBM-Diskussion der 40. Konzertierten Aktion der Berufsverbände bei der KBV Ende Januar erneut erfahren.
Die Möglichkeiten einer Körperschaft öffentlichen Rechts, unter politischem Druck, der die Kassen bevorteilt, sind in den aktuellen Verhandlungen begrenzt, auch weil die Ärzteschaft
zu konsequentem medienwirksamen Handeln bisher nicht in der Lage war.
Die herrschende mediale und politische Doktrin: Radiologen = reich = technische Medizin = Abwertung wirkt ungebrochen. Da müssen wir ganz tief graben.
Dadurch kamen irrationale Kassen-Abwertungs-Forderungen für die Radiologie von -50% bis -30% zu Stande. Insofern hat die KBV, gemessen am jetzigen Ergebnis, durchaus für uns verhandelt, sich für uns eingesetzt.
Trotzdem bleiben erhebliche inhaltliche Baustellen. Eine Kürzung der Untersuchungszeiten ohne Radiologie ist inhaltlich falsch. Eine postulierte Kostensenkung ist in der Realität nicht darstellbar. Die undifferenzierte Plausibilitäts-Absenkung, um Luftbuchungen einiger Fachgruppen in der Vergangenheit zu heilen, kann nicht nachvollzogen werden.
Nicht ganz ohne unsere Beteiligung ist die statistische Datenlage für unsere Fachgruppe
extrem dünn.
Was folgt daraus? Weitere Sacharbeit und zähes Feilen am Radiologen-Berufsbild ... die nächste Verhandlungsrunde ist eingeleitet.
Beteiligen Sie sich!
Mit freundlichen Grüßen