EDITORIAL 100. Röntgenkongress – Einheit ist Vielfalt
Freitag, 03. Mai 2019
Info 05-19
Liebe Mitglieder, in diesem Jahr jährt sich der Röntgenkongress zum 100. Mal und lässt Sie an der einzigartigen Erfolgsgeschichte der letzten 114 Jahre teilhaben. Die heutige Radiologie, entstanden aus der medizinischen (Weiter-)Entwicklung der ursprünglichen Entdeckung Röntgens, hat damit sicherlich noch nicht ihre finale Version erreicht. Künstliche Intelligenz breitet sich in allen ärztlichen Fachgruppen aus und bestimmt die Geschwindigkeit deren Entwicklung – aber besonders die Diagnostik wird davon beflügelt. Schonendere, schnellere, differenziertere Diagnosen sind oftmals Lebensretter. Deshalb begrüßen und unterstützen wir KI – sie ist aber immer nur additiv, ein reines Hilfesystem des Radiologen. Und so bleibt Radiologie auch mit den intelligentesten Unterstützungssystemen, was sie immer war: ein bedeutender Teil der ärztlichen KUNST. Leider wird diese Sicht von der Politik nicht so uneingeschränkt geteilt. Radiologie, aber auch die übrigen Fächer, mit denen wir uns im Dachverband DVÄD zusammengeschlossen haben, wird als „technisches Fach“ angesehen, in dem der Hauptanteil der Arbeit von Assistenzpersonal und Maschinen erledigt werden kann. Deshalb sind Ereignisse wie der jährliche Röntgenkongress so wichtig. Der Kongress selbst, aber auch die Berichterstattung darüber, fokussiert auf die Menschen hinter den Entwicklungen und stellt sie in den Vordergrund. Jüngst konstatierte die Bundesärztekammer im Zusammenhang mit der Verabschiedung des TSVG nüchtern „Staatliche Vorgaben zur Praxisführung helfen niemandem, sie halten aber junge Ärztinnen und Ärzte von der Niederlassung ab.“ Richtig, Regulierung konterkariert effektive Patientenversorgung. Sicherstellung und Budgetierung vertragen sich nicht. Wartezeiten auf radiologische Untersuchungen verschlechtern die Versorgung, die Selbstausbeutung der ÄrztInnen hat Grenzen und somit gibt es eine natürliche Schmerzgrenze für die Vergabe von Terminen, für die es fast keine Vergütung gibt. Diese Schmerzgrenze gibt das Budget vor. Warum es aber immer noch, jenseits der Gängelungen und Eingriffe in den Praxis-und Klinikalltag durch die Politik, erstrebenswert ist, dass Menschen Medizin studieren, können Sie vom 29.5. bis 1.6. 2019 in Leipzig erleben. Wir fahren nach Leipzig – Sie auch? Herzliche Grüsse aus Berlin Sabine Lingelbach
PS: Besuchen Sie uns am Stand C5!
|