EDITORIAL Wie sieht Radiologie in Zukunft aus?
Info 06-13
Liebe Kolleginnen und Kollegen,
ein veranstaltungs- und ereignisreicher Mai liegt hinter uns.
Die KBV-Vertreterversammlung eröffnete Herr Köhler mit den Worten, es gehe ihm nicht um „Revolution, aber auch nicht um bloße Ankündigungspolitik“. Ärztliche Selbstbestimmung und ärztliches Selbstbewusstsein im Sinne von Sich-seiner-eigenen-Stärke-bewusst-sein – dies zu bewahren und auch gegenüber den Kostenträgern und der Politik durchzusetzen sei sein Ziel. Leider erscheint es uns als Radiologen, die zu den hochspezialisierten Fachgruppen gezählt werden, so, als ob die KBV diese Stärke erst mal nach innen demonstrieren und durchsetzen will. Die meisten der in Hannover gefassten Beschlüsse stärken die Hausärzte und fachärztlichen Grundversorger. Einer hochspezialisierten Fachgruppe anzugehören erweist sich hingegen vergütungstechnisch dabei als Malus. Gestärkt werden derzeit vor allem die Grundversorger – zu denen wir bekanntlich nicht gezählt werden – die Teilradiologen werden gestützt – und wir geraten dabei ins Hintertreffen, wenngleich das LSG-Urteil den Vorrang der Radiologie bei der MRT gerade aktuell bestätigt hat, siehe Mai-Ausgabe, S. 470.
Die methodendefinierten Fächer sind nicht allein durch die neue KBV-Linie benachteiligt, so daß wir hoffen, in nächster Zeit gemeinsam mit den Internisten der KBV gegenüber aufzutreten. Radiologen sind bei der Diagnostik und Therapie unverzichtbar – wie auch die anderen methodendefinierten Fächer. Von unseren Fächern geht fast ausschließlich die medizinische Innovation aus – was auf dem Röntgenkongress sowohl im wissenschaftlichen Programm als auch in der Industrieausstellung eindrucksvoll dargestellt wurde. Als Fachgruppe sind wir methodisch unschlagbar und international anerkannt – allein diese Anerkennung reicht nicht. Das Geld muss der Leistung folgen – nur so ist gute Patientenversorgung gewährleistet – und Radiologie in Praxis und Klinik kann auskömmlich gestaltet werden.
Ihr
Helmut Altland