Diagnostiker gründen Dachverband - Diagnostiker sind die "Fluglotsen des Systems"
Donnerstag, 01. Juni 2017
Neuer Dachverband der ärztlichen Diagnostikfächer (Radiologie, Pathologie, Labormedizin, Nuklearmedizin, Ärzte für Mikrobiologie, Virologie und Infektionsepidemiologie) betont deren Systemrelevanz und Innovationskraft

 

Berlin, 1. Juni 2017

Mit dem Appell an Politik und Selbstverwaltungsorgane, die Systemrelevanz der diagnostischen Disziplinen in allen Entscheidungen zu berücksichtigen, hat der neue Dachverband Ärztlicher Diagnostikfächer (DVÄD) heute in Berlin seine Positionen zur Zukunft der medizinischen Diagnostik präsentiert. Der DVÄD wird getragen von den Berufsverbänden der ärztlichen Fachgebiete Radiologie, Pathologie, Nuklearmedizin, Laboratoriumsmedizin sowie Mikrobiologie, Virologie und Infektionsepidemiologie.

„Auf unserer Diagnostik basiert die gesamte ärztliche Versorgung. Hinzu kommt eine rasante Entwicklung diagnostischer Möglichkeiten“, erläuterte der Sprecher des DVÄD, Dr. Detlef Wujciak. Zugleich wies er Befürchtungen zurück, dies könne zu unübersehbaren finanziellen Belastungen führen. Es sei ja gerade die Rolle der Ärzte in der Diagnostik, Machbares, aber Überflüssiges von Notwendigem zu trennen. Das sei sowohl Patientenschutz als auch Schutz des solidarischen Gesundheitssystems. „Diagnostik ist keine Finanzierungsreserve“, zitierte Wujciak weiterhin aus dem ersten Positionspapier des DVÄD.

Auch in einer der Kernfragen des heutigen Gesundheitssystems, der Verbindung von ambulanter und stationärer Tätigkeit, sind die diagnostischen Fachgebiete der allgemeinen Entwicklung voraus. Die sektorenübergreifende Tätigkeit begleitet die Patientinnen und Patienten auch bei mehrfachem Wechsel zwischen den Sektoren, schnittstellen- und informationsverlustfrei. „Die interdisziplinäre, intersektorale und teamorientierte Ausrichtung unserer Fachgebiete“, so Wujciak, „kann impulsgebend für die zukünftige Gestaltung der Patientenversorgung sein.“


Prof. Bürrig, BDP, Dr. Bobrowski, BDL, Dr. Wujciak, BDR (Sprecher des DVÄD), Dr. Eisenblätter, BÄMI

 

Neben der intersektoralen Zusammenarbeit betont Wujciak einen weiteren Aspekt: „Nur im Zusammenspiel von Ärztinnen und Ärzten in Therapie und Diagnostik entsteht eine Indikationsqualität, die patientengenau die neuen diagnostischen Möglichkeiten umsetzt“. Für diese Rolle stünde die Betonung der ärztlichen Kompetenz im neuen Dachverband.

In den kommenden Monaten wird der DVÄD Gespräche mit den zentralen Akteuren des deutschen Gesundheitswesens anbieten, um seine Auffassungen zur Bedeutung des diagnostischen Sektors und seines Beitrags zur zukünftigen Versorgung zu verdeutlichen.

Hintergrund

Der DVÄD geht aus der Arbeitsgemeinschaft Ärztlicher Methodenfächer (AGMF) hervor, die zuvor 10 Jahre lang die interne Abstimmung zwischen den beteiligten Disziplinen  koordiniert hat. Der DVÄD drückt die Hinwendung zur organisierten Darstellung der diagnostischen Fachgebiete auch in der Öffentlichkeit aus. Die  Berufsverbände des DVÄD organisieren die individuellen Ärztinnen und Ärzte nach den entsprechenden Weiterbil-dungsordnungen. Wie zuvor in der AGMF gilt auch im DVÄD das Einstimmigkeitsprinzip

Dateianhänge
2017-05 Grafik DVÄD in Zahlen.pdf
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DVÄD Pressemitteilung 010617.docx
Dateigröße 268,26 KB
DVÄD_Positionspapier_2017.pdf
Dateigröße 1,58 MB